Bei uns ist der Startschuss für die Hochzeitssaison ja schon gefallen und wir haben in diesem frischen Jahr für einige Paare schon Einladungskärtchen gelayoutet und verschickt. Wenn ihr in diesem Sommer heiraten möchtet und noch keine Kärtchen ausgesucht habt: Keine Bange, es ist noch viel Zeit. Aber so 2-3 Monate vor dem “Tag X” sollte die Einladung dann schon verschickt oder verteilt werden. Schließlich sind gerade im Sommer viele mit Ferien oder auch anderen Familienfesten verplant und da ist es gut, wenn ihr rechtzeitig Bescheid gebt. Vor allem, falls Eure Gäste von weiter her anreisen und dementsprechend viel planen müssen. Sonst sind vielleicht einige eurer Lieblingsmenschen nicht bei eurer Feier und das wäre ja schade.
Weil wir immer wieder gefragt werden, auf was man bei dem Text für die Einladung so achten sollte, gibts jetzt an dieser Stelle ein paar Tipps und Hinweise.
Das passende Format
Bei mir im Shop sind die Karten ja standardmäßig im A6-Format angelegt. Das ist vor allem praktisch, wenn ihr viele Karten auf dem Postweg versendet, weil dieses Format günstig zu verschicken ist. Damit habt ihr natürlich nur einen begrenzten Platz für euren Einladungstext zur Verfügung.
Dabei ist eine zu kleine Schrift und zuviel Text auf den Seiten immer nicht so schön wie ein “luftiges” Layout – die Balance zu finden zwischen einem persönlich gehaltenen Text mit allen wichtigen Informationen und einer dem Platz angemessenen Textmenge ist daher sehr, sehr wichtig und oftmals das Schwierigste beim Einladungskärtchen-Schreiben.
Wenn ihr also sehr viele Informationen direkt mit der Einladung verschicken möchtet, könnte eventuell auch ein A5 Format für euch in Frage kommen. Auch das ist ganz problemlos möglich – schreibt mir einfach eine Mail und ich schicke euch gern die Preisliste für dieses größere Format.
Eine andere Möglichkeit ist, in die Einladung noch ein kleines Zusatzblatt einzulegen. Damit habt ihr dann innen 6 Seiten für euren Text und das reicht für die meisten Fälle ganz prima aus. Auch dafür könnt ihr mich sehr gern kontaktieren und dann besprechen wir die Details.
Klar und deutlich, die Erste
Auch wenn das Angebot an Schriften schier unbegrenzt erscheint und meine Druckerei ja so ziemlich alle Farben des Regenbogens drucken kann: Ich empfehle für das Karten-Innere eine sehr klare, schlichte Schrift und einen Text in dunkelgrau. Warum? Weil gerade ein Einladungstext gut lesbar sein sollte, damit eure Gäste den Inhalt schnell erfassen können. Die von mir ausgesuchten Schriften laufen außerdem recht eng, so dass sich relativ viel Text unterbringen lässt, ohne dass es unleserlich wird.
Zu guter letzt sind sie einfach schön, klar und modern, ohne steril zu wirken. Und das finde ich äußerst überzeugend. Aber mein Label heisst ja “sonst noch was?”, weil ich meinen Kunden immer wieder gern die Frage stelle “Kann ich sonst noch was für euch tun?” – und das bedeutet natürlich auch, dass ich mich bei eurer Einladung ganz nach euch richte und gern eure Wünsche und Vorstellungen umsetze. Wenn es also bestimmte Schriften und Farben gibt, die ihr gern im Karteninneren sehen möchtet: Kein Problem! Ich schicke euch aber auf Wunsch auch gern einfach nochmal eine schlichte Variante als Vergleich.
Klar und deutlich, die Zweite
Nicht nur das Aussehen der Karte ist entscheidend, sondern natürlich auch der Inhalt. Ich habe ja schon kurz erwähnt, dass das Gleichgewicht von Information und Textmenge ein wichtiger Punkt bei der Einladungsgestaltung ist. Hier ein paar Details, die mir bei der täglichen Arbeit mit Hochzeitseinladungen immer wieder über den Weg laufen:
Die Basics
Auch wenn es irgendwie ein bisschen doof klingt: Eure Namen, das Hochzeitsdatum, der Ort der Trauung und eines späteren Treffpunkts (in einem Restaurant oder ähnlichem) müssen auf jeden Fall im Einladungstext vorkommen. Klingt banal, ist es aber manchmal nicht. Wir hatten schon einige Hochzeitspaare, die im Eifer des Gefechts vergessen hatten, eine Uhrzeit anzugeben und die ich dann dezent darauf hingewiesen habe. Ihr seid vielleicht schon so tief in Eurer Planung, dass ihr die Zeiten und Locations im Schlaf aufsagen könnt, aber Eure Gäste sind es nicht. Und vielleicht gibt es Eingeladene, die eure neue Mailadresse und/oder Telefonnummer noch gar nicht kennen und sich gar nicht so richtig zurückmelden können, ob sie zur Feier kommen. Daher nach dem Formulieren ganz einfach nochmal durchatmen, alles sacken lassen und dann mit dem frischen Blick eines Gastes noch einmal drüberlesen.
To Spiel or not to Spiel…
Gerade in diesem Punkt ist es ganz wichtig, dass ihr eure Vorstellung von eurer Hochzeit irgendwie euren Gästen “verklickert”. Manche mögen Spiele sehr gern und freuen sich über diverse Aktionen, für andere ist Baumstämme-Durchsägen schlichtweg ein Horror-Szenario. Ihr solltet daher unbedingt schon in der Einladung einen Hinweis darauf geben, wie ihr euer Fest gerne gestaltet hättet. Falls ihr euch eine Hochzeit voller Spiele, Überraschungen und Action wünscht, dann ist ein Satz wie “Wer mag, kann uns gern mit Spielen überraschen oder etwas vortragen – bitte meldet Euch für die Koordinierung bei unserer Trauzeugin” ein guter Einstieg. Natürlich dürft ihr dann die Kontaktdaten eurer Trauzeugin (oder des Trauzeugen, wenn der für die Organisation zuständig ist) nicht vergessen. Wer auf Spiele, Gesang und Diavorträge lieber verzichtet, kann das auch gern sagen. Gerade letztens hat ein Hochzeitspaar bei uns in seinem Einladungstext den herrlich-ehrlichen Satz geschrieben: “Wir bitten um Rückmeldung bis spätestens 31.05. und euch zu beherzigen, dass wir auf unserer Feier keinerlei Hochzeitsspiele wünschen.” Wer etwas weniger deutlich werden möchte, kann dies beispielsweise so formulieren: “Wir freuen uns sehr auf euer Kommen und würden gern viel Zeit mit unseren Gästen verbringen – daher möchten wir euch bitten, auf Spiele zu verzichten, damit wir möglichst viel von euch haben.”
Dresscode
Für Gäste gibt es wahrscheinlich nix Schlimmeres, als auf einer Feier zu erscheinen und festzustellen, dass man komplett falsch angezogen ist. Falls ihr also eine richtig schicke Feier plant, dann sollte im Einladungstext schonmal deutlich darauf hingewiesen werden. So kann man zum Beispiel schreiben: “Wir bitten um festliche Kleidung, aber keine Abendgarderobe.” Oder falls es doch etwas schicker sein soll: “Wir bitten um Abendkleidung und Smoking oder dunklen Anzug.” Bei einer Gothic-Hochzeit, einer Feier im Rockabilly-Stil oder jeder anderen Art von Motto-Party sollte das natürlich auch erwähnt werden. Dazu könnt ihr dann auch erste Hinweise für Web-Adressen oder ähnliches geben, damit sich auch unerfahrene Gäste mehr Informationen zu diesem Stil bekommen. Wenn ihr aber eine ganz tiefenentspannte Hochzeit feiert, auf der es euch schnuppe ist, was jemand Klamöttchenmäßig trägt, dann braucht ihr entweder nichts zu erwähnen oder schreibt beispielsweise: “Wir möchten, dass ihr euch wohlfühlt und legen keinen besonderen Wert auf schicke Kleidung.” Die meisten werden sich aber trotzdem für Euch hübsch machen, also keine Sorge, dass jemand im Jogginganzug erscheint. :)
Geschenk ist nicht gleich Geschenk…
Wenn ich so an die von mir gestalteten Einladungstexte der letzten 10 Jahre zurückdenke, dann gibt es wenige, bei denen nicht ein Hinweis darauf stand, dass das Paar sich am liebsten Geld wünscht. Das kann in gereimter Form erfolgen (“über Geschenke denkt ihr nach? / Die Reisekasse liegt noch brach…”) oder einfach mit einem kleinen Satz wie beispielsweise “Da wir soweit über einen kompletten Haushalt verfügen, würden wir uns über einen Obolus zur Unterstützung des Festes am meisten freuen.”
Wenn ihr schon eine Hochzeitsreise geplant habt und das Geld dafür gut brauchen könnt, dann kann das auch gut erwähnt werden: “Besonders würden wir uns über einen Zuschuss für unsere Hochzeitsreise nach Island freuen.” Und manchmal ist ja auch eine gemeinsame Wohnung einzurichten, es ist schon Nachwuchs im “Anmarsch” oder ein Umzug in eine neue Stadt steht an. Wenn ihr kurz sagt, wofür ihr das Geld brauchen könnt, wird die ganze Einladung also gleich noch ein bisschen persönlicher.
Übrigens: Weil Geldgeschenke ja oft etwas schwierig schön zu verpacken sind, gibt es bei mir aus genau dem Grund eine Anleitung für hübsche Stoff-Glückskekse mit einer passenden Hochzeits-Verpackung. Wenn ihr also selbst mal irgendwo eingeladen seid und sich das Paar auch Geld wünscht, dann habt ihr schonmal die Möglichkeit, die Scheinchen schön zu verpacken.
dich/euch, dein/euer…
In allen Probe-Layouts der Produktfotos habe ich mich ja für eine Text-Variante entschieden, in der ich die Gäste als Gruppe anspreche (“Liebe Familie und liebe Freunde…”) – daher kann ich dann im weiteren Text immer ganz einfach die Mehrzahl benutzen. Auch Gäste, die solo zur Hochzeit eingeladen werden, bekommen damit also eine Karte, in der man sich auf “Euer” Kommen freut. Nicht immer ist das passend und nicht alle Paare finden das schön. Ihr solltet euch also überlegen, ob ihr die Gäste direkt mit Namen ansprechen mögt (zum Thema handschriftlicher Einladungen siehe unten) und ob Ihr Varianten für “Solisten”, Paare, Familien oder auch für solche Gäste braucht, mit denen Ihr Euch vielleicht nicht duzt, sondern siezt. Für alle diese Fälle biete ich Euch an, unterschiedliche Versionen der Innenseite zu layouten, damit Ihr für alle Gelegenheiten die passende Einladung habt. Für Preise und mögliche Zeitverschiebungen bei der Fertigung von Kärtchen sprecht mich bitte einfach an.
Drucken oder Schreiben?
Gedruckte Einladungstexte sehen sehr schön edel aus und machen Euch im Hochzeitsvorbereitungsstress das Leben ein bisschen einfacher. Gerade für Feiern ab 20 Gästen wird es sonst echt mühsam, alle Kärtchen einzeln zu schreiben. Wer aber trotzdem nicht auf eine persönliche Note verzichten mag und gern etwas handschriftliches hinzufügen möchte, kann einfach Bescheid geben und dann können die Texte dementsprechend gelayoutet werden. Viele schreiben die Namen der Gäste zu Beginn per Hand oder unterschreiben auf jeder Einladung. Das macht das ganze viel weniger steril und die Einladung für jeden Gast zu etwas ganz Besonderem. Alternativ layoute ich eure Namen gern in einer hübschen Schreibschrift – so habt ihr den handschriftlichen “Look” ohne die Arbeit. :)
Normalerweise wird das “Innenleben” der Karten ja auf einem wunderschön-matten und unbeschichteten Papier gedruckt. Es kann aber trotzdem passieren, dass selbst bei fehlender Beschichtung ein Schreiben mit Füller oder sogar mit Kugelschreiber verwischt, wenn es nicht ausreichend getrocknet ist. Ich empfehle daher allen, die gern direkt in die Karte schreiben möchten, dies mit speziellen Folien- oder CD-Stiften zu tun und das Geschriebene gut durchtrocknen zu lassen (möglichst über Nacht). Ihr könnt euch auch kleine A6 Bögen Löschpapier zurechtschneiden und einfach zwischen die Karten legen. Wenn ihr den Kartenstapel mit ein paar schweren Büchern oder ähnlichem presst und die Löschpapiere danach herausnehmt, könnt ihr den ganzen Prozess beschleunigen.
So, das waren meine wichtigsten Tipps für das Gestalten und Schreiben Eurer Hochzeitseinladungen. Ich hoffe, ich konnte schon einmal ein paar Hinweise geben, was es zu beachten gibt. Natürlich sind das keine festen Regeln, sondern nur eine kleine Hilfestellung – letztendlich ist es EUER großer Tag und Ihr bestimmt, wie die Einladung aussieht und was dort drin steht. Falls Euch eines meiner Motive gefällt, dann stehe ich Euch gern mit Rat und Tat zur Seite. Und allen anderen Brautpaaren wünsche ich natürlich auch ein wundervolles Fest und eine tolle Vorbereitungszeit.
Liebste Grüße!
– Stine –
Danke für die Empfehlung von klassischen Schriften und Farben. Im Meer der Möglichkeiten dreht man sonst durch. Unser Problem ist gerade, dass sich der Termin wegen Corona verschoben hat. Wir würden uns noch mal an die Digitaldruckerei wenden. Meine Idee wäre, eine kleine Karte mit dem neuen Datum und uns als Brautpaar mit Mundschutz und Schleier.
Ich finde den Hinweis super, schlicht die eigenen Erwartungen klarzumachen. Wir wollen zum Beispiel auch keine Geschenke und das müssen wir auf der Einladung klar machen. Sicherlich bin ich auch eine von denen die dann vergisst die Uhrzeit mir rauf zu drucken, eine Checkliste kann da sicherlich helfen.