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Copyright – Right to Copy?

 

Urheberrecht hautnah

Du hast eine Illustration, ein Foto oder ein anderweitiges Werk geschaffen mit dem du versuchst ein bisschen (oder auch viel) dazuzuverdienen. Dawanda ist ja ein hervorragender Ausgangspunkt für solche Unternehmungen. Stine und ich sind jedenfalls ordentlich dabei. Ökonomisch gesehen ist es ja von Vorteil, wenn man eine Linie entwirft, bei der wiederkehrende Motive auf oder aus den unterschiedlichsten Materialen angeboten werden. So kann eine Illustration ihr volles Potenzial entfalten und spricht, wenn alles gut geht, auch noch eine breitere Liebhaberschicht* an.

*Euphemismus für Käufer

Als Beispiel soll hier einmal unsere Nahrungsketten-Reihe herhalten. Diese hungrigen Tierchen bevölkern bei uns Postkarten, Stempel, Rezeptkarten, Buttons und Jutebeutel. Uns war bis vor kurzem nicht bewusst, dass sie auch als Wandbehang für Kinderzimmer tätig sind. Hätten ja ruhig einen Antrag auf Nebenerwerb stellen können… Oder besser noch, der/die DawandaverkäuferIn hätte uns einfach mal nach den Rechten fragen können. Da dies nicht der Fall war, wollten wir unsere Tierchen gerne aus der angeworbenen Massentierhaltung befreien. Denn es gab nicht nur ein Bildchen (in der Beschreibung eine handgezeichnete Illustration nach eigenem Entwurf, jaja) sondern, wer wollte konnte auch gern mehr bestellen.

Was soll man in so einem Fall also machen? Ich glaube ja immer gern an das Gute im Menschen und dachte mir „ da wird es sicher eine gute Erklärung für geben“. Die Erklärung war allerdings gut, das kann ich schon mal vorwegnehmen.

Folgende Möglichkeiten stehen einem als Rechteinhaber offen, gestaffelt nach Nettigkeit:

  • Kontakt per E-Mail mit Verkäufer aufnehmen und um Löschung des Angebots, der Links und sonstiger Bilder der zu beanstandenden Objekte bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bitten
  • Kontakt per Einschreiben mit Verkäufer aufnehmen und Löschung des Angebots, der Links und sonstiger Bilder der zu beanstandenden Objekte bis zu einem bestimmten Zeitpunkt einfordern
  • Anwaltskanzlei mit Abmahnverfahren beauftragen
  • Täglich Kontakt per Telefon mit Verkäufer aufnehmen und um Löschung des Angebots, der Links und sonstiger Bilder der zu beanstandenden Objekte bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bitten; gestaffelt von Haikus, über Bayrische Gstanzln zu Monologen in faustscher Länge bis hin zu Death Metal Performances frei Haus

Was man unbedingt tun sollte, um sich selbst abzusichern:

  • Herausfinden auf welchen Seiten das Angebot beworben wird (Dawanda, Etsy, Facebook, Bildergalerien, etc. und Screenshots machen
  • Ruhig einmal die Lieblingsshops und gerne angesehenen Webseiten nachverfolgen, wenn es öffentlich zugängliche Möglichkeiten dafür gibt (z.B. Dawanda: Wunschzettel, Listen, Lieblingsshops) um zu sehen, ob die Person eure/n Shop, Webseite oder gar Entwürfe vielleicht kennt

Wir entschieden uns erst einmal für eine E-mail mit der Bitte um Löschung der Werke mit den Illustrationen zu denen wir die Rechte haben. Der Ton war kurz, konkret, freundlich aber bestimmt. Und dann wunderten wir uns ein Weilchen, was wohl passieren würde. Aber schon bald darauf erhielt ich eine Antwort des/der VerkäuferIn! Hui, war das spannend. Folgendes wurde mir in netten Worten mitgeteilt: „Er/Sie hätte nicht gewusst, dass die Illustrationen geschützt seien. Er/sie hat die Illustrationen von einer älteren Dame auf einem Vintage-Flohmarkt erstanden. Diese hätte gesagt, die Bilder seien alt. Natürlich werde er/sie die Sachen sofort aus dem Netz nehmen. Sorry.“

Hmm, da fängt dann das Hirn an sich eine eigene sinnvolle Erklärung zu suchen, entweder der/die VerkäuferIn hat gelogen, als er/sie auf der Verkaufsseite behauptete, die Illustrationen wären alle liebevoll vom Anbieter entworfen und handgezeichnet oder es gab eine Verschiebung im Raum-Zeit Kontinuum und ich werde irgendwann in der Zukunft in die Vergangenheit reisen und dort Kopien meiner eigenen Tierchen zu zeichnen. Außerdem muss ich daran denken gleich einen ganzen Haufen davon zu machen (Notiz an mich: „Nicht vergessen einen ganzen Haufen Illustrationen vorzuzeichnen!“). Möglich wäre auch noch eine Persönlichkeitsstörung, aber das wäre zu persönlich, lassen wir das. Vielleicht hat der/die VerkäuferIn mich auch einfach nur angeflunkert um den schwarzen Peter weiterschieben zu können. Dies ist wohl die wahrscheinlichste Erklärung, denn unser Shop war bekannt, einige unserer Produkte auf Merklisten vermerkt, unsere Tierchen sind bei uns auf fast jeder Seite im Shop zu finden und da nicht nur eine Zeichnung sondern ganze vier aus unserer Sechserreihe angeboten wurden, gehen wir davon aus, dass vorsätzlich gehandelt wurde.

Aber da im Grunde für uns kein Schaden entstanden ist (von den angebotenen Wandbildern wurde kein einziges verkauft) lassen wir die Sache so auf sich beruhen. Ich muss dazu sagen, dass ich persönlich von zu strenger Auslegung von Urheberrechten und deren möglichen Auswüchsen kein Freund bin. Was sich da manchmal abspielt ist fürchterlich. Wenn jemand die Tierchen gerne bei sich zu Hause an die Wand hängen möchte, so steht es ihm/ihr gerne frei sich hinzusetzen und sie nachzumalen. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange die Sachen nicht verkauft werden.

Denn auch wenn wir grundsätzlich ziemlich großzügig mit unseren Ideen und Entwürfen sind (vieles kann man ja hier kostenlos herunterladen und/oder ausdrucken) versuchen wir davon zu leben – daher freuen wir uns auch, wenn jemand nicht durchpaust, sondern die „Wahnsinns-Summe“ von 1.50 Euro in die Hand nimmt und sich das Motiv bei uns als Postkärtchen kauft.

Holzauge sei wachsam, wir haben draus gelernt. Und für alle, die sich noch ein bischen intensiver mit der Materie auseinandersetzen wollen oder müssen hier noch ein paar Links zum Thema:

  • Warum Selbsgemachtes Geld kosten darf auf Stoffn.de

-astrid-

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4 Gedanken zu „Copyright – Right to Copy?“

  1. hallo liebe marei! sorry, dass ich jetzt erst antworte! die kleinen hungrigen tierchen auf stoff sind auf jeden fall mal auf die to-do-liste gewandert und sobald sich da was tut, bist du die erste, die davon erfährt. :) ganz lieben dank für den tipp und liebste grüße aus bonn!

    stine

  2. Schönes Beispiel für den goldenen Mittelweg – Respekt.

    Wo ihr schon den Link zu stoffn habt – könnte man nicht dort eure Nahrungskette mal verarzten? Ich könnte mir so viele schöne Verwendungen mit den reizenden Tierchen im Umfeld meines Esstischs und in der “Kombüse” vorstellen …

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