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Steckenpferd selbermachen: eine Anleitung


Wer hätte es gedacht: Bei uns ist das Steckenpferd DAS Spielzeug Nummer 1. Es gibt zwar haufenweise Spielsachen, aber keines kommt an dieses ran.

Und dabei besteht es eigentlich nur aus einer gefüllten Socke mit ein bisschen Filz und Wolle an einem Stock. Wir haben das Steckenpferd jetzt schon zweimal gebastelt (das erste war noch ein bisschen simpler) und beide sind hier täglich im Gebrauch.

Daher dachten wir, dass wir dazu vielleicht mal eine kleine Anleitung schreiben sollten – wir selbst haben uns ganz viel im Internet umgeschaut und ansonsten viel “frei nach Schnauze” gebastelt. Und das würde ich euch auch empfehlen. Daher gibt es auch meistens keine millimetergenauen Schnittmuster – denn letzten Endes hängt alles an der Größe der benutzen Socke ab.



Was du brauchst

kostenlosen Bastelbogen mit Schablonen (pdf)
Rundholz ca. 1m und 25mm Durchmesser
eine große Stricksocke
Füllwatte
Textilfilz 4mm in schwarz für die Augen
Bastelfilz 1mm in weiß, rosa und farblich zu deiner Socke passend
stabilen Bastelfilz 1mm oder 2mm für das Zaumzeug
dicke Wolle für die Mähne
Textilkleber (ich habe Kövulfix) oder Heißkleber
4 Metallringe für das Zaumzeug
2 Karabiner für das Zaumzeug (optional)
Baumwollgarn zum Umwickeln des Stabes bzw. Befestigen der Socke
Nähnadel & Nähgarn
Schere
Säge & Schleifpapier (optional)
Lochzange (optional)




Wie es geht


Der Holzstab


Zunächst einmal musst du den Holzstab auf die für dein Kind richtige Länge bringen (oder im Baumarkt bringen lassen) – bei unserer Lütten ist das mit etwa 125 cm Größe eine Länge von 85 cm. Es verschwindet ja ein ganzes Stück im Pferdekopf, daher ist das aber auch nicht auf den Zentimeter genau zu messen.
Beide Enden des Rundholzes sollten rundgeschliffen werden, damit die Kids sich nicht verletzen können.

Die Füllung


Als nächstes wird die Socke mit Füllwatte ausgestopft. Wir hatten hier noch eine alte graumelierte Norwegersocke in der Größe 44-45 rumfliegen. Die hatte ich mal für meine super-fußkalte Altbauwohnung gekauft und sie ist auch schon ein bisschen fadenscheinig, aber wir haben damit jetzt zwei Pferde gebastelt.
Es ist total erstaunlich wie viel Füllwatte in so einer Socke verschwindet – und ich empfehle, die Socke relativ fest zu stopfen. Bei unserem ersten Pferd haben wir ein bisschen zu wenig ausgefüllt und der Kopf wackelte dann immer ein wenig, was auf Dauer nervig war. Außerdem geht mit der Zeit immer etwas Volumen verloren, daher: Ruhig etwas mehr stopfen. Die letzten 10 cm (also quasi das Stück am Bein) bleiben aber ungefüllt – dort wird die Socke dann am Stab festgebunden.

Die Befestigung


Jetzt wird der Stab in der gefüllten Socke “versenkt” – bei uns schauen (inklusive 10 cm Umwickelung) etwa 72 cm des Rundholzes aus der Socke heraus. Der Stab steckt also etwa 13 cm in der Socke und wird so in die Füllung gesteckt, dass er nirgendwo seltsam rausguckt und möglichst zentriert ist. Beim zweiten Pferd fühlt man den Stab so gut wie gar nicht mehr.

Der nicht gefüllte Teil der Socke wird mit stabiler Wolle umwickelt: Ein günstiges Baumwollgarn reicht hier vollkommen. Ich habe erst einmal herumgewickelt und verknotet. Danach habe ich relativ sorgfältig eine Woll-Reihe neben die nächste gesetzt, bis unten nur noch ein kleines Stück Socke sichtbar war. Dort habe ich die Wolle wieder verknotet, mit etwas “Luft” abgeschnitten und das Ende mit einer Stopfnadel unter die Woll-Reihen gezogen. Damit verschwindet das Ende und die Befestigung löst sich nicht so schnell auf, weil das Ende nicht außen liegt und “angreifbar” ist.

Damit haben wir ja schonmal einen großen Teil des Steckenpferdes geschafft – erfahrungsgemäß sieht es jetzt aber noch ziemlich seltsam und nicht besonders Pferde-mäßig aus. Aber keine Sorge: das kommt noch…



Die Blesse


Wir haben als nächstes eine Blesse aus weißem Bastelfilz ausgeschnitten. Ich habe dir unsere Schablone dafür mit auf den Bastelbogen gesetzt – natürlich hängt die Größe von deiner Socke und der Form deines Steckenpferdes ab. Du kannst sie aber als eine Art “Richtgröße” nehmen und das Papier mal zum Testen auflegen. Dann musst du die Schablone eventuell noch verkleinern oder vergrößern. Das erste Steckenpferd hatte keine Blesse und man kann die auch problemlos weglassen, aber sie sieht schon sehr charmant aus.
Die Blesse schneidest du einfach mit Hilfe der Schablone aus dem weißen Filz aus und klebst sie auf den Pferdekopf. Wir haben sie ganz bewusst nicht perfekt gemacht. Achte aber darauf, dass sie mittig sitzt. Filz zu kleben ist ja immer nicht ganz so einfach, weil viele Klebstoffe einfach einziehen und nicht richtig kleben. Ich schwöre auf meinen Kövulfix, den ich mal für ein anderes Projekt gekauft hatte. Der ist allerdings recht kostspielig. Ich hatte bei anderen Gelegenheiten schonmal Heißkleber mit Filz benutzt und das hat gut funktioniert – ich würde an deiner Stelle erst einmal mit kleinen Test-Stücken den Kleber ausprobieren. Im Zweifelsfall kann natürlich auch immer genäht werden, aber dadurch wird das Projekt zeitintensiver.

Edit
Inzwischen haben wir mit dem Pferd auch stinknormalen UHU-Kleber ausprobiert, weil sich ein Auge ein wenig gelöst hatte und nix anderes zur Hand war. Das hat auch ganz prima funktioniert.



Die Augen


Jetzt sind die Augen dran: Auch dafür findest du eine Vorlage auf dem Bastelbogen. Ganz wichtig (auch wenn man es nicht auf den ersten Blick sieht) sind die kleinen Reflektionen, die wir mit einer 4mm Lochzange aus weißem Filz gestanzt haben. Falls du keine Lochzange hast, kannst du die Kreise natürlich auch mit der Schere ausschneiden. Das Ergebnis wird mit der Lochzange halt einfach ein bisschen professioneller und es geht sauschnell.
Diese kleinen weißen Punkte werden zuerst auf die Augen geklebt. Achte darauf, dass eines der Augen seitenverkehrt auf dem Steckenpferd kleben wird – du musst also eines der Augen drehen. Die Position des weißen Punktes ist Geschmackssache – sie sollte nur auf beiden Augen ungefähr gleich sein.
Dann werden die Augen auf den Kopf geklebt. Auch hier bitte wieder darauf achten, dass sie symmetrisch auf dem Kopf sitzen.

Mein Tipp
Falls Du auf die Blesse verzichtest und nicht extra für diesen Minipunkt weißen Filz kaufen magst, kannst du den Fleck natürlich auch mit weißer Farbe aufmalen.


Die Mähne


Es geht weiter mit der Mähne. Wir haben ja ein dunkles Pferd, daher haben wir uns für eine helle Mähne entschieden, weil wir das mit der Kontrastfarbe schöner fanden. Die Farbe ist dir aber natürlich komplett freigestellt. Die von mir benutzte Wolle ist die “Linie 311 Asparo” von OnLine – das ist eine schön locker gedrehte Wolle aus 50% Polyacryl, 25% Wolle und 25% Alpaka. Ich mag auch die natürlichen Farben, die etwas meliert sind. Bei unserer hellen Wolle ist etwas Dunkelgrau dabei, was genau “spiegelverkehrt” zur Sockenwolle ist und daher total gut passt.
Es muss natürlich nicht genau dieses Garn sein, sondern ich empfehle nur etwas in dieser Art, weil sich die Mähne dann recht schnell machen lässt und schön voluminös ist. Zum Vergleich: Das Garn hat eine Lauflänge von ca. 75m auf 50 Gramm und ist für eine Nadelstärke von 6-7 vorgesehen.

Wir haben von diesem Garn eine ganze Menge etwa 15cm lange Stücke abgeschnitten. Immer zwei werden in der Mitte miteinander verknotet und dann wird der Knoten auf dem Pferdekopf mit der Hand festgenäht. Für die Mähne von den Ohren (die wir dann gleich basteln werden) den Hals runter habe ich 17 Knoten gesetzt – die Menge hängt aber einfach von dem verwendeten Garn ab. Setze die Knoten auf jeden Fall direkt hintereinander, damit zwischen ihnen keine Lücken entstehen. Und dann musst du einfach so viele Wollfäden setzen, damit von den Ohren bis zum Hals überall Wolle ist. Vom letzten Knoten bis zum Beginn der Befestigungswolle sind es bei mir 5cm – dort ist keine Mähne mehr.

Jetzt fehlt noch der Pony, also die Mähne, die zwischen den Ohren über die Augen geht. Diese Fäden haben wir etwas kürzer gemacht – sie sind etwa 12cm lang. Wie schon bei der restlichen Mähne werden wieder zwei Fäden miteinander in der Mitte verknotet und dann im leichten Bogen auf den Kopf genäht. Hier habe ich 12 Knoten gesetzt, die bei unserem Steckenpferd komplett ausreichen. Die Position auf unserem Pferd habe ich einfach nochmal fotografiert, damit das klarer wird.



Die Ohren


Jetzt müsste dein Steckenpferd schon ziemlich wie ein Pferd aussehen. Aber uns fehlen noch die Ohren. Für diese habe ich dir auch Schablonen auf dem Bastelbogen vorgezeichnet – die Ohren sind 2 größere Viertelkreise und 2 etwas kleinere für das rosa “Innenleben”.
Schneide also je zwei farblich zu deinem Pferd passende größere Viertelkreise und zwei rosa kleinere aus. Jetzt klebst du die rosa Stücke auf die größeren, so dass um das rosa Stück am oberen Rand der andere Filz sichtbar ist. Danach werden beide Stücke zusammen zu einem Ohr gefaltet. Das lässt sich irgendwie nicht erklären, daher habe ich von dem fertigen Ohr mal ein Foto von hinten gemacht.


Auf diesem Bild erkennt man denke ich ganz gut, wie ich die Seiten umgeklappt habe, um eine Ohr-Form zu bekommen. Diese Form wird jetzt mit ein paar Stichen gesichert und dann kann das Ohr auf dem Kopf angenäht werden. Die Position kannst du gut auf dem Bild im Abschnitt zur Mähne erkennen.


So, jetzt ist dein Steckenpferd eigentlich schon fertig. Bei uns hier ist aber ein Zaumzeug superwichtig, weil man dann besser einhändig und in vollem Galopp reiten kann. Daher haben wir ein einfaches Zaumzeug mit Filzstreifen und zwei Metallringen gebastelt.

Das Zaumzeug


Für das erste Pferd hatten wir dickeren Filz verwendet, aber dieses Mal ist es dünner Bastelfilz in 1mm Stärke und das klappt auch ganz wunderbar. Der lässt sich ein bisschen einfacher verarbeiten und liegt gut in der Hand. Jetzt ist wieder so ein Zeitpunkt, wo ich dir leider kein festes Schnittmuster liefern kann, weil ich natürlich nicht weiß, wie groß dein Steckenpferd ist. Aber auf dem Foto lässt sich hoffentlich gut erkennen, wie die Struktur des Zaumzeugs ist.
Bei uns sind die 6 Filzstreifen des Zaumzeugs jeweils 1,5cm breit. Ich habe mit dem Rollschneider einen ganzen Satz Streifen geschnitten und dann einfach mal den ersten Streifen mit der Hand an einen Ring genäht. Das habe ich dann wieder aufs Steckenpferd gelegt und damit abgemessen, wo der zweite Ring sitzen müsste. Filzstreifen abschneiden, festnähen, fertig. Und so ging es bis alle Teile des Zaumzeugs zusammengenäht waren. Die Karabiner haben wir usprünglich eingesetzt, weil sich das Zaumzeug dann leichter wieder abnehmen lässt (falls das Pferd mal ein Wildpferd ist). :) Schlussendlich werden die eigentlich nie gebraucht. Sie sehen aber ein bisschen “echter” aus.




Der Zügel


Der Zügel ist bei uns 2cm breit und wir haben das so abgemessen, dass es sich für die Lütte gut anfühlt. Also auch hier leider wieder keine festen Maße, sondern ausprobieren. Wir hatten nur kleine Filz-Zuschnitte und daher haben wir in der Mitte eine Naht – das sieht zwar nicht so schön aus, stört aber überhaupt nicht. Sowohl der dünne als auch der dickere Filz leihern mit der Zeit ein wenig aus. Daher würde ich den Zügel lieber etwas kürzer als zu lang machen. Du kannst aber den Zügel natürlich auch jederzeit ein bisschen kürzen nochmal zusammennähen.



Fertig ist das Steckenpferd!


Und das wars dann auch. Ich hoffe, ich konnte die einzelnen Schritte gut erklären. Natürlich hätte ich dich lieber mit ganz klaren Maßen und Schnitt-Teilen versorgt, aber bei diesem Projekt ist einfach unheimlich viel Pi-mal-Daumen. Aber das heißt eben auch, dass man nicht sooooo genau arbeiten muss. Und das hat ja auch was.


Ich wünsche dir viel Spaß beim Nach-Basteln und dann natürlich ganz fantastische Reit-Turniere und Wanderritte durch den Garten oder über die Felder. Falls du ein Steckenpferd gebastelt hast, lade uns doch in den Kommentaren ein Foto davon hoch. Das wäre als Inspiration für andere total klasse und ich würde mich auch sehr freuen.

Ahoi!

Stine





Steckenpferd Bonus


Wer wilde Turniere und klassische Dressur reitet, der braucht ganz selbstverständlich auch eine Sieger-Manschette. Auf dem Bastelbogen findest du deshalb auf der zweiten Seite auch als kleinen Bonus die Vorlage dafür.
Du brauchst dafür 3 Farben Bastelfilz in 1mm, Kleber und eine Haarspange.

Einfach den größeren Kreis aus Filz auschneiden und die kleinen dreieckigen Schnitte hineinsetzen. Den kleineren Kreis aus einem andersfarbigen Filz mit der Zackenschere ausschneiden und auf den größeren Kreis kleben. Dann die “1” mit Hilfe der Schablone aus Filz ausschneiden und in die Mitte des kleinen Kreises kleben.
Zum Schluss auf die Rückseite einen schmalen Streifen Filz aufkleben – und zwar so, dass die beiden Enden festgeklebt sind, aber in der Mitte nicht. So hast du eine kleine “Schlaufe”, durch die du eine Haarspange stecken kannst. Zur Verdeutlichung habe ich nochmal ein Foto von der Rückseite gemacht. Wie man vielleicht sieht habe ich die Manschette total schnell mal nach Augenmaß zusammengebastelt – mit der Schablone wird es bestimmt ein bisschen hübscher. :)



Und damit kann dann die Manschette am Zaumzeug befestigt werden.

Tadaaa! Fertig für die Siegerehrung!



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